Todesfalle

Neulich war ich Unterwegs um Architekturfotos zu machen, aber endete mittendrin in einem Drama um den Kampf um ein Leben.
Im siebzehnten Stock eines Hochhauses hatte der Besitzer einer Wohnung ein Sicherheitsnetz auf dem Balkon angebracht. Die Idee ist klar: ein Haustier, z. B. eine Katze, soll vor waghalsigen Sprüngen auf der Jagd nach Vögeln geschützt werden. Doch das Netz wurde zu einer Falle für eine Taube, die sich auf dem Balkongeländer ausruhen wollte.
Zuerst hörte ich seltsame Geräusche. Da ich von unten nicht gut sehen konnte, dachte ich, es sei nur eine Plastiktüte, die im Wind baumelte. Aber als ich genauer hinsah, erkannte ich einen Vogel flattern, gefangen in dem Strick des Netzes.
Ich versuchte, die Gegensprechanlage zu rufen und habe die Nachbarn einer Etage tiefer erreicht. Sie sagten, sie hätten sich in der Türklingel geirrt und hätten den Vogel auch gehört. Aber sie konnten nicht nach oben gehen und mit dem Nachbarn sprechen.
Glücklicherweise kam ein Mann aus dem Haus, dem ich die Situation erklärte, und als er den Balkon mit dem unglücklichen Vogel sah, rief er aus: "Hey, das ist der Balkon meines Freundes!" Er zückte sein Handy, rief sofort an, und innerhalb einer Minute erschien der Besitzer der Wohnung auf dem Balkon. Noch ein paar Minuten - und die Taube wurde in die Freiheit entlassen.
